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Zur Geschichte:
1525 wird Abertham erstmals in der Joachimsthaler Chronik erwähnt (Silberbergbau); Schlickscher Besitz. Das Zechenhäusl, Hs.-Nr 127 im Modesgrund soll das älteste Haus von Abertham sein.
1534: Bau einer Kirche, finanziert durch Bergbaueinnahmen aus St. Joachimsthal.
1542: Sistus Andrae erster lutherischer Pfarrer in Abertham.
1544: Erste Pfarrmatrik (Taufen) durch Pfarrer Thomas Zink angelegt. Die Trauungsmatriken beginnen 1554.
1545: Abertham wird von sächsischen Truppen besetzt, die im folgenden Jahr wieder von kaiserlichen Truppen vertrieben werden.
1579: Abertham wird durch einen Majestätsbrief Rudolf II. königlich-böhmischer Bergort.
1624: Der letzte lutherische Pfarrer Erasmus Pistorius (= Beck) wird amtsenthoben und des Landes verwiesen. Er hält sich noch eine Zeit in Abertham im Verborgenen auf (Vogl: Kirche ..., S. 14), führt als einzig übrig gebliebener lutherischer Priester der Umgebung auch noch Taufen durch.
1640: Schwedische Truppen unter General Panér dringen über Schneeberg nach Böhmen ein und besetzen und verwüsten die Bergbauorte um Joachimsthal. Der Erzbergbau kommt zum Stillstand.
1655: Die Aberthamer Kirche wird Filialkirche von Bergstadt Platten.
1675: Spitzenklöpplerei (Borten) in Abertham nachgewiesen. Bärringen liefert die Spitzen, die Aberthamer verkaufen die Borten durch Hausieren oder am Annaberger Markt.
seit 17. Jh.: Klöppelspitzenerzeugung, Tambourin- und Posamentstickerei.
1735/38: Bau der Pfarrkirche "Vierzehn Nothelfer".
1755 kommt der erste katholische Pfarrer nach Abertham.
1848: Adalbert Eberhard gründet die erste Handschuhmacherwerkstatt, 1853 führt sein Geselle Alois Chiba die Produktion fort.
1854: Lederfärberei in Abertham; 250 Handschuhmacher arbeiten in 15 Betrieben.
1875: Gründung der Handschuhfabrik Albert Zenker
1876: Abertham wird Stadt.
1932: Fachschule für Handschuherzeugung.
1937: Die Aberthamer Lederindustrie beschäftigt incl. Zulieferern 11.500 Arbeitskräfte bei einer Produktion von 6,6 Mill. Paar Lederhandschuhen, davon werden 5,6 Mill Paar exportiert, v.a. in die USA.
Familiennamen des 16. und 17. Jahrhunderts
Bach, Bachmann, Behr (alt: Peer), Bendix, Berreuther, Birkenhahn, (Birkenhain), Blechschmidt, Bucher, Büttner (Schmied von Hengst), Danner, Dirl (auch Diel), Eberhardt, Fink, Fritsch, Geyer, Glaser, Grimm, Günther, Heinrich, Herold, Hiller, Himmelreich, Hüss (oder Huss), Irmisch, Kitzfelder, Kuntzman, Lauginger, Leupold, Lindner, Moritz, Mühlbach, Neuburger, Plettling, Ponig, Porkert, Raab, Rebhuhn, Richter, Rieneck, Roth, Rudloff, Sachs, Schindler, Schneider, Schreiber, Seidel (Seydel), Seifert, Sieber, Steininger, Strüer (auch Ströer), Thiel (s. Diel), Voi(g)tländer, Weickart, Weiß, Wüst.
Häuser und Einwohnerzahlen von
Abertham:
1654 90 Häuser
1785 132 Häuser
1845 233 Häuser 1.842 Einwohner
1900 274 Häuser 2.610 Einwohner
1945 400 Häuser 2.939 Einwohner
1947 1.253 Einwohner
Das Verzeichnis enthält lediglich eine Auswahl der heimatkundlichen Literatur. Für die Überlassung des Verzeichnisses der Neudeker Heimatbriefe bedanke ich mich bei der Neudeker Heimatstube in Augsburg-Göggingen, Herrn Siegert.
Abertham: eigene Pfarre, siehe: Kirchenbuchverzeichnis
des Pfarrbezirks Abertham,
Nach dem ersten Trauungsbuch von 1554 waren seinerzeit folgende weitere Orte
dem Pfarrsprengel Abertham zugeteilt: Altenhengst, Engelhaus, Irrgang, Erben,
Zwittermühl, Hengst, Hengsterseifen, Oberhengst, Unterhengst, Vorderhengst und
Halbmeil.
Nach späteren Gemeindezusammenschluß setzt sich der Pfarrsprengel im 18. Jahrhundert aus folgenden Orten zusammen:: Abertham, Hengstererben; teilw. Fischbach (Häuser Nr.1 u. 15), Irrgang (nur die Einschicht Lessig), Salmthal (nur die Einschicht Modesgrund).