Sudetendeutsche Familienforscher SUD Archiv

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Genealogy: Bohemia, Sudetenland, Bezirk Neudek

Genealogie Sudetenland, Westböhmen:

Bezirk Neudek


Verzeichnis:


Allgemeine Information, zur Geschichte

Im Aufbau!

Anzahl Einwohner 1930: 32.821 Ew., davon 32.137 deutsch.
Der polit. Bezirk Neudek in NW Böhmen bestand aus zwei Gerichtsbezirken:

  1. Bergstadt Platten (Horní Blatná); dieser gehörte bis 1910 zum polit. Bezirk St. Joachimsthal.
  2. Neudek
Geschichte: Ortsübergreifende Ereignisse:
1542: Pest im oberen Erzgebirge
1551/52: mehrere Erdbeben.
1552: erneute Pestepidemie
1561: An einer ansteckenden Kinderkrankheit sterben allein in Bgst. Platten 88 Kinder.
1561/62: Strenger Winter, viele Menschen sind erfroren.
1561: Teuerung wegen der ständigen Regenfälle.
1562: Die Ungarische Pest.
1567/68: Pest
1581: Strenger Winter
1582, 1589, 1607: Pest
1590: Besonders dürres Jahr. Schweres Erdbeben, daß viele Menschen von einstürzenden Mauern erschlagen wurden.
1593: Die Landstände (Grundherren, Städte) werden zur Türkensteuer herangezogen, um die Belagerung Wiens durch die Türken abzuwehren.
1597: Dürre, Waldbrände im Erzgebirge.
1607: Epidemie, an welcher allein im Plattener Gebiet über 200 Menschen sterben.
1608: strenger Winter, Wolfsgefahr.
1612: Das Gebiet wird von Mansfeldischen Truppen besetzt.
1617: Teuerung wegen einer Dürreperiode.
1622: Nach der Schlacht am Weißen Berg kommt es zu Vertreibungen von Protestanten, vor allem von Klerikern.
1626: Erneute schwere Pestepidemie.
1632 und 1633: Kroatische Truppen unter General Holk suchen die Erzgebirgsgegend heim. Insbesondere Neudek und Bärringen werden besetzt.
1635: Ein Spanisches Regiment ist in Bgst. Platten einquartiert. Die Einquartierung war fast so schlimm wie eine Plünderung.
1640: Besetzung der Gegend durch die Schweden; die Bevölkerung flieht größtenteils in die Wälder.
1651: Reformationspatent: Alle Lutheraner haben danach das Land zu verlassen. Insbesondere die Bewohner der Städte wandern insbes. bis 1676 nach Sachsen aus.
Um 1670: Der im 30-jährigen Kriege zum Erliegen gekommene Bergbau wird allmählich wieder aufgenommen.
1758: Im Siebenjährigen Krieg fallen die Preußen in die Neudeker Gegend ein.
1843: Gründung des "Zentralkomittees zur Förderung der Erwerbstätigkeit der böhmischen Erz- und Riesengebirgs-bewohner unter Dir. Richard v. Dotzauer
1849: Aufhebung der Erbuntertänigkeit und der Patronatsgerichtsbarkeit.
1858/59: Hungersnot, Typhusepidemie.

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Pfarrämter

Berichtsbezirk Bergstadt Platten (Horní Blatná): zu diesem Bezirk gehörten die Pfarreien: Abertham, Bärringen, Bergstadt Platten.
Berichtsbezirk Neudek: zu diesem Bezirk gehörten die Pfarreien: Frühbuß, Hirschenstand, Neudek, Neuhammer, Schönlind, Trinksaifen.

Die Vikariats- und Pfarreigrenzen deckten sich nicht immer mit den Grenzen der politischer Bezirke, so gehörten Orte im Bezirk Neudek zu Pfarreien: Dotterwies, Lichtenstadt und Tüppelsgrün im Bez. Karlsbad, Heinrichsgrün im Bez. Graslitz.

Die alten Kirchenbücher befinden sich im Archiv Pilsen.

Übersicht über die Orte/Ortsteile des ehemaligen Kreises Neudek und deren Pfarreizugehörigkeit
Ort               zu Gemeinde        zu Pfarrei

Abertham          Abertham           Abertham
Ahornswald        Kohling            Heinrichsgrün (Bez. Graslitz)
Bärringen         Bärringen          Bärringen
Bergst. Platten   Bgst. Platten      Bgst. Platten
Bernau            Bernau             Neudek
Breitenbach       Breitenbach        Bgst. Platten
Brettmühl         Breitenbach        Bgst. Platten
Dörfl             Hengstererben      Abertham
Eibenberg         Eibenberg          Neudek
Fichtelberg       Bärringen          Bärringen
Frühbuß           Frühbuß            Frühbuß
Geschra           Hengstererben      Abertham
Gibacht           Gibacht            Neudek
Grund             Hengstererben      Abertham
Haide             Schwarzebach       Dotterwies (Bez. Elbogen)
Hengstererben     Hengstererben      Abertham
Hermannsgrün      Hermannsgrün       Heinrichsgrün (Bez. Graslitz)
Hirschenstand     Hirschenstand      Hirschenstand
Hochofen          Hochofen           Trinksaifen
Hohenstollen      Hohenstollen       Neudek
Hohentann         Bernau             Neudek
Hühnerfang        Bernau             Neudek
Irrgang           Bärringen          Bärringen
Irrgang           Breitenbach        Bgst. Platten
Jungenhengst      Breitenbach        Bgst. Platten
Kammersgrün       Kammersgrün        Tüppelsgrün (Bez. Karlsbad)
Kohling           Kohling            Schönlind
Lessing           Bärringen          Abertham
Modesgrund        Salmthal           Abertham
Mühlberg          Mühlberg           Neudek
Mühlgasse         Bgst. Platten      Bgst. Platten
Mühlhäuser        Schönlind          Schönlind
Neudek            Neudek             Neudek
Neuhammer         Neuhammer          Neuhammer
Neuhaus           Neuhaus            Hirschenstand
Neu-Voigtsgrün    Voigtsgrün         Tüppelsgrün
Oberfischbach     Bärringen          Bärringen
Oedt              Oedt               Neudek
Pachthäuser       Bgst. Platten      Bgst. Platten
Papiermühle       Bgst. Platten      Bgst. Platten
Pechöfen          Breitenbach        Tüppelsgrün (Bez. Karlsbad)
Safenhäusl        Ullersloh          Neudek
Saifenhäusl       Eibenberg          Neudek
Salmthal          Salmthal           Bärringen und Lichtenstadt (Bez. Karlsbad)
Sandighäuser      Hengstererben      Abertham
Sauersack         Sauersack          Frühbuß
Scheft            Scheft             Heinrichsgrün (Bez. Graslitz)
Schindlwald       Schindlwald        Schönlind und Heinrichsgrün (Bez. Graslitz)
Schönlind         Schönlind          Schönlind
Schwarzebach      Schwarzebach       Dotterwies (Bez. Elbogen)
Schwimmiger       Breitenbach        Bgst. Platten
Steinhöhe         Hengstererben      Abertham
Streitseifen      Breitenbach        Bgst. Platten
Tellerhäuser      Ullersloh          Neudek
Thierbach         Thierbach          Neudek
Tiefenloh         Mühlberg           Neudek
Totenbach         Breitenbach        Bgst. Platten
Trinksaifen       Trinksaifen        Trinksaifen
Ullersloh         Ullersloh          Neudek
Unterbernau       Bernau             Neudek
Unterfischbach    Bärringen          Bärringen
Vogldorf          Vogldorf           Schönlind
Voigttsgrün       Voigtsgrün         Tüppelsgrün (Bez. Karlsbad)
Wasserstadt       Bernau             Neudek
Wölfling          Salmthal           Lichtenstadt (Bez. Karlsbad)
Wolfsberghäuser   Bgst. Platten      Bgst. Platten
Ziegelhütte       Bgst. Platten      Bgst. Platten
Ziegenschacht     Breitenbach        Bgst. Platten
Zwittermühl       Breitenbach        Bgst. Platten
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Alphabetisches Verzeichnis der Orte - deutsch

Im Aufbau!

(Gemeinden und Ortschaften sind hervorgehoben.)

Abertham - Ahornswald - Bärringen - Bergstadt Platten - Bernau - Breitenbach - Brettmühl - Dörfl - Eibenberg - Fischbach/Fichtelberg - Frühbuß - Geschra - Gibacht - Grund - Haide - Hengstererben - Hermannsgrün - Hirschenstand - Hochofen - Hohenstollen - Hohentann - Hühnerfang - Irrgang - Jungenhengst - Kammersgrün - Kohling - Lessing - Modesgrund - Mühlberg - Mühlgasse - Mühlhäuser - Neudek - Neuhammer - Neuhaus - Neu-Voigtsgrün - Oberfischbach - Oedt - Pachthäuser - Papiermühle - Pechöfen - Safenhäusl - Saifenhäusl - Salmthal - Sandighäuser - Sauersack - Scheft - Schindlwald - Schönlind - Schwarzebach - Schwimmiger - Steinhöhe - Streitseifen - Tellerhäuser - Thierbach - Tiefenloh - Totenbach - Trinksaifen - Ullersloh - Unterbernau - Unterfischbach - Vogeldorf - Voigttsgrün - Wasserstadt - Wölfling - Wolfsberghäuser - Ziegelhütte - Ziegenschacht - Zwittermühl.

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Alphabetisches Verzeichnis der Orte - tschechisch

Im Aufbau!

Abertamy - Horni Blatna - Pernink -

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Gemeinden und Ortschaften nach der administrativen Einteilung von ca. 1890-1930, mit zugehörigen Pfarreien

Im Aufbau!

  • Abertham, č. Abertamy
    Dorf-Gemeinde, Bez. Neudek, GBez. Platten (NW B); mit Hengstererben 3512 Ew. (3484 d.); P., EdL. Kaarlsbad-Johanngeorgenstadt "Bärringen-Abertham", Autobuslinienn: Abertham-Karlsbad, Abertham-Schlackenwerth. Schulen: 5-klassige gemischte Bürgerschule, 9-klassige gemischte Volksschule.
    Pfarrbezirk: Abertham, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Abertham, mit Pfarrorten: Abertham, Hengstererben; teilw. Fischbach (Häuser Nr.1 u. 15), Irrgang (nur die Einschicht Lessig), Salmthal (nur die Einschicht Modesgrund).
    Siehe auch: Beschreibung Abertham.

  • Bärringen, č. Pernink
    Stadt-Gemeinde, Bez. Neudek, GBez. Bergstadt Platten, NW B; mit Fischbach und Irrgang 2506 Ew. (2450 d.); P., Edl. Karlsbad - Johanngeorgenstadt ("Bärringen-Abertham"). Schulen: 3-klassige gemischte Bürgerschule, 10-klassige Volksschule. Zu Bärringen gehörte noch Lessing, Modesgrund, Unterfischbach. - Stickereiwaren-Erzeugung. Sommerfrische im Erzgebirge, in 830 m Seehöhe. Gegründet 1532; ehem. Bergstadt.
    Fischbach (Oberfischbach): Ort, zu Bärringen gehörend, 172 d.Ew., l.P. Abertham, n.E. Bärringen-Abertham.
    Pfarrbezirk: Bärringen, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Bärringen, mit Ortschaften: Bärringen, Irrgang, Fischbach und Salmthal.
    Fischbach: Pfarrbezirk Bärringen, zur die Häuser 1 und 15 gehörten zum Pfarrbezirk Abertham.
    Irrgang: 1 Teil gehörte zu polit. Gemeinde Bärringen, der andere Teil zu polit. Gemeinde Breitenbach. Bis auf die Einschicht Lessing war Irrgang nach Bergstadt Platten eingepfarrt; die Einschicht Lessing nach Abertham

  • Bergstadt Platten, č. Horní Blatná
    Stadt-Gemeinde, Bez. Neudek, GBez. Platten, NW B; 2163 Ew. (2090d.), 1991: 367 Ew.; P., EdL. Karlsbad-Johanngeorgenstadt. Zu Platten gehörte noch Mühlgasse, Pachthäuser, Papiermühle, Wasserstadt, Wolfsberghäuser, Ziegelhütte. - Alte Bergstadt mit ehem. reichem Zinnbergbau, im 16.Jh. von Schneeberger Bergleuten gegründet, liegt am Kamm des Erzbegirges. 1534 erhielt Platten eine Bergordnung, 1555 die Bergfreiheit. Zeitweise gehörte es zur Herrschaft Schwarzenberg in Sachsen. Industrie: Löffelfabrik, Handschuherzeugung, Braunstein-Bergbau. - Sommerfrische und Wintersportplatz im Erzgebirge.
    Pfarrbezirk: Bergstadt Platten, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Bergstadt Platten, mit Ortschaften: Bergstadt Platten, Breitenbach, Brettmühl, Irrgang, Jungenhengst, Pechöfen, Schwimmiger, Streitseifen, Ziegenschacht, Zwittermühl.
    Siehe auch: Ortsbeschreibung der Bergstadt Platten.

  • Bernau, č. Bernov
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, NW B; 1105 Ew. (1104 d.); l.P. und n.E. Neudek. 3-7 km von Neudek entfernt. In Ober-Bernau gab es eine 2-kl. Schule, in Unter-Bernau eine 3-klas. Schule. - Mühle. - Eingemeindet Orte: Hohentann, Hühnerfang, Unterbernau.
    Bernau war nach Neudek eingepfarrt, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek.

  • Breitenbach, č. Potůčky
    Gemeinde, Bez. Neudek, GBez. Platten; mit Ortsteilen Brettmühl, Irrgang, Jungenhengst, Pechöfen, Schwimmiger, Streitseifen, Totenbach, Ziegenschacht, Zwittermühl; 1425 Ew. (1345 d.); P., EdL. Karlsbad-Johanngeorgenstadt. - Zoll-Amt. - Eisengießerei, Reißnagel-Erzeugung, Mühle; Bergbau auf Nickel, Wismut, Uran.
    Im Ortsteil Pechöfen bestand ein kleiner Betrieb für Holzstofferzeugung.
    Breitenbach war nach Platten eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Bergstadt Platten.
    Pechöfen war nach Tüppelsgrün eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Tüppelsgrün.
    Siehe auch: Beschreibung Breitenbach mit Ortsteilen.

  • Eibenberg, č. Tisová
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, NW B, 614 Ew. (597 d.), l.P. Neudek, EdL. Karlsbad-Johanngeorgenstadt, ferner Hochofen. Nach Eibenberg war noch Saifenhäusl eingemeindet.
    Eibenberg war nach Neudek eingepfarrt, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek.

  • Frühbuß, č. Přebuz
    Stadt-Gemeinde an der Südseite des westlichen Erzgebirges, in 887 m ü.M., Bez. und GBez. Neudek, NW B; 1446 Ew. (1411 d.); n.E. Hochofen. - Stickerei, Perlmutterknopferzeugung. - Die Gründung verdankt das Städtchen, das als eine zusammmenhängende Längssiedlung angelegt wurde, dem reichen vorkommen an Bodenschätzen (Zinn, Wolgram, Kobald, Arsen, Wismut und Pechblende/Uran). Frühbuß wurde im 14.Jh. gegründet; es gehörte zur Herrschaft Falkenau der Herren von Plick, später ging es an die Grafen Schlick über. Beim großen Brand 1869 brannte auch das Rathaus nieder, so daß viele Dokumente aus der Anfangszeit des Städtchens verloren gingen. In der Gemeindekanzlei befand sich ein Deckengemälde mit dem Gemeindewappen und dem Gründerjahr 1347. Wann Frübuß zur Stadt erhoben wurde, ist nicht bekannt. Eigene Gerichtsbarkeit bestand seit 1677.
    Pfarrbezirk: Frühbuß, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Frübuß, mit Ortschaften: Frühbuß, Sauersack (teilw.), Schieferhütten, Mühlhäuser; zeitw. Vogeldorf, Hochgarth.

  • Gibacht, č. Pozorka
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, NW B; 396 Ew. (394 d.); l.P. Neudek, EdL. Karlsbad-Johanngeorgenstadt und Chodau-Neudek: "Gibacht-Thierbach" = Pozorka-Thierbach".
    Gibacht war nach Neudek eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek.

  • Hengstererben, č. jetzt: Hřebečná
    Dorf zu Abertham gehörend, Bez. Neudek, GBez. Platten, 1459 d.Ew.; P., n.E. Bäringen-Abertham (1 Std.)
    Nach Hengstererben waren die Orte Geschra, Grund, Sandighäuser, Steinhöhe eingemeindet.
    Hengstererben war nach Abertham eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Abertham.

  • Hermannsgrün, č. jetzt: Heřmanov
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 192 d.Ew.; l.P. Heinrichsgrün, n.E. Annathal-Rothau, Neudek (1 3/4 Std.)
    Hermannsgrün war nach Heinrichsgrün eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Heinrichsgrün.

  • Hirschenstand, č. jetzt Jelení - Ort aufgelassen.
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 887 Ew. (861 d.); P., n.E. Breitenbach, Neuhammer (1 1/2 Std.) - In der Steuerrolle von 1654 ("Berni rula") ist Hirschenstand als "ein Dorf mit zwei Anwesen" aufgeführt. Um 1850 hatte Hirschenstand etwa 1600 Einwohner. - Bergbau auf Zinn. Sommerfrische. Bemerkenswert der kuppenförmige Hirschkopf mit dem Hirschkopffelsen, der Kranichsee, seltene Blumenwelt, eine ausgedehnte Moor- und Hochlandschaft. Der Zinnbergbau nimmt an Ausbreitung im Ortsteile Kronesberg zu.
    Pfarrbezirk: Hirschenstand, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Hirschenstand, mit Ortschaften: Hirschenstand, Neuhaus, teilw. Sauersack.

  • Hochofen, č. Vysoká Pec
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 656 Ew. (651 d.); l.P. Tringseifen, n.E. Karlsbad-Johanngeorgenstadt, ferner Eibenberg. - Waffenschmiede. - In den Wäldern übten Köhler und Pechgewinner ihr Gewerbe aus, woran Ortsnamen wie Pechöfen bei Platten, Hochofen bei Neudeck ... erinnern. "Hochofen verdankt den Ursprung seines Namens zwei Hochöfen, die Graf Schlick in Betrieb hatte. Der erste Hochofen war bei der Justinsklause, der zweite in der zweiten Hälfte des 16.Jh. errichtet, befand sich in der Nähe der späteren Brettsäge Hoyer ... Früher wurde das gewonnene Eisenerz, als es nicht mehr im Hochofen eingeschmolzen wurde, schon um 1870 nach Schwarzenberg gegen Neuhammer zu gefahren" (Aus: Heimatbuch Landkreis Neudek, 1978, S. 3313 ff).
    Hochofen war nach Trinksaifen eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Trinksaifen.

  • Hohenstollen, č. Vysoká Štola
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 161 d.Ew.; l.P. Neudek, n.E. Gibacht-Thierbach.
    "Der Name der Gemeinde weist auf hochgelegene Stollen des einst bedeutenden Bergwerksortes hin, deren Einfahrtsstellen in einer Seehöhe von rund 850 m bei den Häusern Nr. 13 (Karl Schlosser) und Nr. 32 (Anton Kannler) lagen. ... Die Berge sind von langen Stollen durchfahren, die im 16. und 17. Jahrhundert Zinnerz lieferten. Der Schwedenberg barg jedoch Roteisenerz, das durch die herrschftliche St. Katharina-Eisenzeche bis 1860 ausgebeutet worden ist. ... Die fündigste Zinnzeche war die 'Drei-Jungen-Zinzeche' (Nr. 9 Anna Köhler, Hausname Schlosser) bei der Kapelle, wo sich auch ein Erzpochwerk auf der Pochwiese befand ... am Trausnitzerberg gab es zahlreiche Seifenlehen" (Aus: Heimatbuch Landkreis Neudek, S.316).
    Hohenstollen war nach Neudek eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek, teilw. nach Tüppelsgrün, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Tüppelsgrün.

  • Kammersgrün (1273: Camresgrün), č. jetzt: Lužec
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 103 d. Ew.; l.P. Tüppelsgrün, n.E. Gibacht-Thierbach, Neurohlau, Lichtenstadt. - In der frühen Neuzeit wurde hier Zinn abgebaut. Wegen der Südlage der Kammersgrüner Flur war hier trotz der Höhenlage von über 500 m Getreideanbau gut möglich.
    "Nach der Geschichte der Stadt Neudek von Josef Pilz gehörte Kammersgrün zur Herrschaft Lichtenstadt, einem früheren Besitz des Tepler Klosters unter Nikolaus Schlick 1487-1522. Kammersgrün dürfte demnach schon vor 1487 bestanden haben" (Aus: Heimatbuch Landkreis Neudek, S.330).
    Kammersgrün war nach Tüppelsgrün eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Tüppelsgrün.

  • Kohling, č. jetzt: Milíře
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; mit Ahornswald 873 Ew. (870 d.); l.P. Schönlind bei Heinrichsgrün, n.E. Neudek, Annathal-Rothau (2 Std.) - Sägewerk. - Kohling ist heute Teil der Ortschaft Šindelová (=Schindelwald)
    Kohling war nach Schönlind eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Schönlind.
    Ahornswald, č. Ahornswald, jetzt: Javořina
    Dorf, zu Kohling gehörend, 186 d. Ew.; l.P. Schönlind bei Heinrichsgrün, n.E. Neudek. 7 km von Heinrichsgrün entfernt. 1klas. Schule im Ort.
    Ahornswald war nach Heinrichsgrün eingepfarrt, siehe Kirchenbuchliste der Pfarrei Heinrichsgrün.
    Ahornswald - Berni rula 1654 – Steuerrolle 1654
    Frau Christine Obermeier teilt im Juni 2010 mit: Im Staatlichen Gebietsarchiv Pilsen, Zweigstelle Nepomuk, konnte ich die „Berni rula“ für das Herrschaftsgebiet Heinrichsgrün einsehen; welche in einer Abschrift vom 22. 11. 1657 vorliegt und 2 Städtchen und 14 Dörfer aufführt.
    Herr Oberlehrer Hermann Brandl aus Rothau veröffentlichte in seinem Werk "Geschichtliche Mitteilungen aus dem Bezirk Graslitz" von 1928 alle zur Herrschaft gehörigen Orte bis auf Ahornswald und Kührberg. Ahornswald gehörte 1928 zum Bezirk Neudek und zur Pfarrei Heinrichsgrün aber 1654 eben zur Herrschaft Heinrichsgrün; Kührberg gehörte schon immer nach Elbogen, wovon einige Dominikalhäuser eben nach Heinrichsgrün zinsten, scharwerkten und ihren Kirchenzehent leisteten. Kührberg ist in der Berni rula nicht aufgeführt, allerdings im Urbarium von 1660, was ich demnächst veröffentlichen werde. Ich habe die Daten von Ahornswald digitalisiert. Diese sind ab sofort einsehbar unter www.familiengeschichtsforschung-chobgen.de Menüpunkt: Schatztruhe

  • Mühlberg, č. jetzt: Lesík
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 362 d. Ew.; l.P. und n.E. Neudek, Bhm. Nach Mühlberg war noch Tiefenloh eingemeindet.
    Mühlberg und Tiefenloh waren nach Neudek eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek.

  • Neudek, č. Nejdek
    Stadt-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 6995 Ew. (6753 d.); P., EdL. Karlsbad-Johanngeorgenstadt und Chodau-Neudek. - Die Unternehmer der Rothau-Neudeker Eisenwerke AG (mit über 1000 Arbeitern), Unternehmen der Norddeutschen Wollkämmerei (2000 Arbeiter), bedeutende Papierfabrik, Pappenfabrik, Holzschleiferei, Seilfabrik, Mühle, Sägewerk, Buchdruckerei, El.-Werk. - Sommerfrische, romantisch im Rohlautale eingebettet. Der Aussichtsturm auf dem 974m hohen Pendlberge bei Neudek bietet eine großartige Fernsicht. Ein Wahrzeichen der Stadt ist der alte Glockenturm, ein Überrest der aus dem Jahre 1009 stammenden Burg, die, im Neudeker Gebirgspasse gelegen, als wichtiger Punkt im Mittelalter galt. Während die Grafen Schlick (1448-1602) das Gebiet besaßen, blühte der Bergbau auf Zinn, Blei und Eisen. Das Eisen wurde auch weiter gefördert, als im Erzgebirge der Bergbau zu Ende ging. Eisen war die Grundlage für die Blecherzeugung. Die Kirche St. Martin wurde bereits 1384 erwähnt, die evangelische Kirche ist ein neuerer Bau. 1954 übernahm Göggingen die Patenschaft über Neudek.
    Pfarrbezirk: Neudek, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek, mit Pfarrorten: Neudek (Stadt), Bernau mit Teilen von Ober-Bernau und Unter-Bernau, Eibenberg, Mühlberg, Ullersloh, Gibacht, Thierbach, Hohenstollen, Neuhammer (Neu-Hammer), Oed (Oedt); zeitw. Trinksaifen, Hochofen, Hirschenstand.
    In Neudek wurde am 8.März 1907 der Archivar und Historiker Rudolf Schreiber geboren (+25.10.1954 in Speyer), siehe Lebenslauf von Rudolf Schreiber bei Wikipedia.

  • Neuhammer (Neu-Hammer), č. Nové Hamry
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 1712 Ew. (1693 d.); P., EdL. Karlsbad-Johanngeorgenthal. - Am Zusammentreffen des Rohlau- und Weißbachtales.
    Pfarrbezirk: Neuhammer, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neuhammer, mit Pfarrorten: Neuhammer , Ullersloh teilw. und zwar die Einschicht Saifenhäusel.

  • Neuhaus, č. jetzt: Chaloupky, Ort aufgelassen
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 440 Ew. (439 d.); l.P. und n.E. Neuhammer, Hochofen. - Sägewerk.
    Neuhaus war nach Hirschenstand eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Hirschenstand.

  • Oedt (Oed), č. Poušť
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 176 d. Ew.; l.P. und n.E. Neudek.
    Oedt war nach Neudek eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek.

  • Salmthal, c. jetzt: Pstruží
    Gemeinde, Bez. Neudek, GBez. Platten, mit Wölfling 389 Ew. (384 d.); P., n.E. Merkelsgrün, Bärringen-Abertham. - Große Holzstoff-, Pappen- u. Karton-Fabrik, Holzschleiferei, 2 Sägewerke, Mühle.
    Nach Salmthal war noch Wölfling und die Einschicht Modesgrund eingemeidet.
    Salmthal mit Wölfling war teilw. nach Bärringen eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Bärringen, teilw. nach Lichtenstadt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Lichtenstadt. Modesgrund war nach Abertham eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Abertham.

  • Sauersack, č. jetzt Rolava
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 951 Ew. (940 d.); l.P. Frühbuß, n.E. Hochofen, Neuhammer (2 Std.)
    Sauersack war nach Frühbuß eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Frühbuß, teilw. nach Hirschenstand, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Hirschenstand.

  • Scheft, č. jetzt: Hradecka, 1961: Hradecka eingemeindet zu Jindřichovice (= Heinrichsgrün)
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 185 d.Ew.; l.P. Heinrichsgrün, n.E. Neudek (1 1/2 Std.)
    Scheft war nach Heinrichsgrün eingepfarrt, siehe Kirchenbuchliste der Pfarrei Heinrichsgrün.

  • Schindlwald, č. jetzt: Šindelová
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 709 Ew. (694 d.); l.P. Schönlind bei Heinrichsgrün, n.E. Annathal-Rothau (1 1/2 Std.) - Bedeutende Eisenwerke (Walzwerk, Gießerei, Mech.-Werkstadt).
    Schindlwald war teilw. nach Schönlind eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Schönlind, teilw. nach Heinrichsgrün, siehe: Kirchenbuchliste der Pfarrei Heinrichsgrün..

  • Schönlind, č. Krásná Lípa
    Markt-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, 687 Ew. (668 d.); P.; n.E. Annathal-Rothau.
    1508 erstmalig als Standort eines Rittergutes (Niklas von Globen) erwähnt. Das Quarzvorkommen am Hüttenberg war wohl Anlaß für die Entstehung des Ortes.
    1512: ist hier eine Mühle, eine Glashütte (Althütte, besteht bis zum 30jährigen Krieg) mit Quarzbergbau. Zinnseifen.
    Seit 1618 besteht hier eine Schule; die noch bis 1945 existiert (2-klassige Schule).
    1631: Schönlind erhält das Marktrecht.
    1680: Pestsage über die Verwalterfamilie (Schaffnerfamilie) des Gutes Schönlind.
    Seit 1784 ist Schönlind Filialkirche von Heinrichsgrün, seit 1831 eigene Pfarrei (Umbau der alten Schloßkirche).
    Pfarrbezirk: Schönlind, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Schönlind, mit Pfarrorten: Schönlind, Hochgarth, Schindlwald (teilw.), Kohling, Vogeldorf.

  • Schwarzebach, č. jetzt: Černava
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, 445 d.Ew.; l.P. Dotterwies, n.E. Gibacht-Thierbach, Neudek.
    Nach Schwarzebach war noch Haide eingemeidet.
    Schwarzebach mit Haide waren nach Dotterwies eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Dotterwies.

  • Thierbach, č. jetzt: Suchá
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek,; 529 Ew. (524 d.); l.P. Neudek, EdL. Karlsbad-Johanngeorgenstadt, und Chodau-Neudek: "Gibacht-Thierbach". - Sägewerk. - Der böhmische König Johann belehnte Peter Plick, Herr auf Neudek, laut Urkunde vom 20. September 1341 mit Thierbach und Hermannsgrün. Dürrbach, wie es damals noch geheißen hat, muß also schon früher bestanden haben, und soll nur ein Meierhof gewesen sein. Gemäß einer 'Beschreibung der Herrschaft Neudek im Elbogener Kreis' muß das noch 1848 der Fall gewesen sein ...
    1931 hatte Thierbach 143 Häuser.
    Thierbach war nach Neudek eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek.

  • Trinksaifen, č. jetzt: Rudné
    Dorf-Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek; 1481 Ew. (1463d.) (im Jahr 1930: 1399 Ew., 1939: 1278 Ew., 1947: 124 Ew.); P., n.E. Hochofen oder Eibenberg. - Zu den Bergbau-Namen sind auch die Ortsnamen und Familiennamen auf -seifen zu zählen ... Seifen und Streitseifen bei Platten, Trinkseifen nordwestlich von Neudek. Bei Neudek wurde Zinn durch Schwemmen gewonnen. Trinksaifen wird erstmals im Neudeker Bergbuch der Grafen Schlick 1556 erwähnt. Hochofen ist nach den beiden Hochöfen benannt, die die Grafen Schlick hier im 16. Jh. betrieben (Eisenverhüttung).
    Pfarrbezirk Trinksaifen (seit 1784 eigene Pfarrei, vorher bei Neudek), siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Trinksaifen, mit Pfarrorten: Trinksaifen, Hochofen.

  • Ullersloh, č. jetzt: Oldřichov
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, 443 Ew. (441 d.); l.P. Neudek, n.E. Saifenhäusel, Neudek.
    Zu Ullersloh gehörten noch die Ortsteile Saifenhäusl und Tellerhäuser. -loh(e) ist im Egerland und im Fichtelgebirge häufiger anzutreffen. Im Egerlande ist für das Ortsname-Grundwort die Bedeutung 'ein mit niedriger Vegetation von Kraut und Strauch überwachsener Torfgrund, besonders in Waldungen' noch für den Appelativ lebendig. Es dürfte ein mit Lohe (in Gerberlohe) verwandtes Wort vorliegen, nicht das mhd. la 'Sumpf'. Es ist das Femininum von ahd Loh 'Wald' (Neutrum und Maskulinum) sowie von Loch, mhd. loch, dadurch und in der Mundart deutlich getrennt ... Unser egerländisches -loh liegt z.B. vor in Tiefenloch, Ortsteil von Mühlberg bei Neudek, Ullersloh nordöstlich von Neudek.
    1568: erstmalige Nennung in der Neudeker.
    1581 ist eine Eintragung für ein Bergwerk in Ullersloh im Neudeker Bergbuch genannt.
    1602: Abtretung der Herrschaft an die Freiherrn von Colonna von Vels.
    1651: nach dem Untertanenverzeichnis hat das Dorf 64 Inwohner. Für die nachfolgenden Jahre wird die Zahl der beichtfähigen Bewohner 1677: 55; 1700: 81; 1715: 107 genannt.
    Ullersloh war nach Neudek eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Neudek, Saifenhäusl gehörte zur Pfarrei Neuhammer.

  • Vogeldorf (Vogldorf), č. jetzt: Ptačí - Ort nicht mehr existent
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, 364 Ew. (363 d.); l.P. Schönlind bei Heinrichsgrün, n.E. Neudek (1 3/4 Std.), Annathal-Rothau (2 Std.), 2-3 km von Schönlind entfernt, 2-kl. Schule im Ort. - Mühle. - Beschäftigung bot vor allem das Eisenwerk Rothau-Schindlwald, die Handschuhfabrik in Frühbuß, Waldarbeit, Perlmuttdreherei und die Klöppelei. Hervorzuheben ist noch die Kanarienvogelzucht. Zu Vogeldorf gehörte noch die Einschicht Mühlhäuser.
    "Der Name geht auf eine Glashüttengründung des Jahres 1555 zurück. Damals gestattete Niklas Schlick, der eben mit deinem Bruder Abundus Schlick die Herrschaft Heinrichsgrün geerbt hatte, einem Georg Störkenzagel (richtig Reckenzagl) aus Krottendorf im Erzgebirge bei Schönlind eine Glashütte zu errichten. Reckenzagel scheint das Privileg dem Glashüttenmeister Melchior Ditrich abgetreten zu haben, der schon 1557 als Hüttenmeister von Schönlind erscheint. 1625 war die Glashüte noch in Betrieb, doch scheint sie bis Ende des Dreißigjährigen Krieges aufgelassen worden zu sein. Der Besitzer Weidl wanderte wegen seines Glaubens nach Sachsen aus. Auf der Flur der Glashütte entstand nun das Dorf, das schon 1654 als Vogldorf mit sieben Häusern in der Steuerrolle genannt wird. In den Heinrichsgrüner Matriken erscheinen die Vogldorfer jedoch erst 1657. Auf der Müllerschen Karte von Böhmen erscheint 1726 neben Vogldorf auch der Name "Alte Hütten". Das Gemeindegebiet Vogldorf gehörte zum alten Rittergut Schönlind und ist dort jedesmal miterwähnt. Vor 1625 findet sich die Ortsbenennung Vogldorf nirgends" (aus: Rölz K.: Über die Ortschaft Vogeldorf. In: Neudeker Heimatbrief 1956, Folgen 67 und 68).
    Vogeldorf war nach Schönlind eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Schönlind.
    Die Einschicht Mühlhäuser war nach Frühbuß eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Frübuß.

  • Voigttsgrün, č. Fojtov
    Gemeinde, Bez. und GBez. Neudek, 918 Ew. (893 d.); l.P. Tüppelsgrün, n.E. Hammerhäuser, Neurohlau. 2km von Tüppelsgrün entfernt, 2-klas. Schule im Ort. - Steinbruch.
    Zu Voigttsgrün gehörte der Ortsteil Neu-Voigtsgrün.
    1273 wird der Ort in einer Urkunde im Archiv Lichtenstadt erwähnt. Etwa 20 Bauern sollen im Jahr 1562 im Ort angesiedelt gewesen sein ... [Hier] wurde Quarz, Basalt und Granit abgebaut, die in der Keramik-Industrie, zur Straßenpflasterung, zum Hausbau und für Grabdenkmäler Verwendung fanden. Voigtsgrün selbst war nur auf Landwirtschaft eingerichtet.
    Voigttsgrün mit Neu-Voigtsgrün war nach Tüppelsgrün eingepfarrt, siehe: Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Tüppelsgrün.

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Literatur

Im Aufbau!
  • Neudecker Heimatbrief.
  • Heimatbuch des Landkreises Neudek. Augsburg-Göggingen: Heimatgruppe "Glück auf", 1978. 503 Seiten, 64 Abb., 30 Ortspläne; 2.Aufl. 1978, 567 Seiten; 3.Aufl. 1979, 503 Seiten, Abb., Karten.
  • Festschrift zum 2. Heimattreffen Landkreis Neudek. Patenstadt Göggingen-Neudek. Hrsg. Heimatgruppe "Glückauf" Landkreis Neudek in Augsburg u. Umgebung. Kochel am See 1954, Druckerei Ziegler, 44 Seiten. Beiträge über Neudek, Frühbuß, Bergstadt Platten, Abertham u. Bäringen.
  • Müller, Max: Bärringen. Geschichte einer Stadt. Memmingen: Selbstverlag 1994. 186 Seiten, 60 Abb.
  • Stöer, Werner (Hrsg.): Bärringen, Bilder einer Stadt. Augsburg: Selbstverlag 1996. 158 Seiten, zahlreiche Abbildungen.
  • Siegl, Erwin: Erste Pfarrmatrik 1562-1597 von Neudek im Egerland in Regesten mit Namen und Ortsregister. Hrsg. Sudetendeutsches Genealogisches Archiv, Regensburg. Neustadt-Aisch: Verlag Degener 1992. 159 S.
  • Dittrich J.: Gemeinde-Gedenkbuch Trinksaifen. 1919-1938. [im Bezirksarchiv Karlsbad]
  • Wohner Walter: Trinksaifen. In: Neudeker Heimatbrief 1955, Folge 4.
  • Kannler Gustav: Gedanken an die Heimat (Ullersloh). In: Neudeker Heimatbrief 1953, Folge 38.
  • Köhler: Dorf Ullersloh. [Expl. in der Neudeker Heimatstube Göggingen]

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Letzte Änderung: 18.Juli 2010 (ds)
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