Sudetendeutsche Familienforscher SUD Archiv

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Genealogy: Bohemia, Sudetenland, Gottesgab: Geschichte
[ Sudetenland-Genealogie] [Bezirke] [Bezirk St. Joachimsthal] [Beschreibung Gottesgab]

Beschreibung der Gemeinde Seifen (č. Sejfy, jetzt Rýžovna)

West Böhmen, Bezirk St. Joachimsthal (Jachymov)
ab 1960: okres Karlovy Vary (Bezirk Karlsbad) im Západočeský kraj (Westböhm. Kreis))

FOKO-Kennziffer: w62245, Koordinaten: Breite= 51.400, DMS: 50o 23´ 60N, Länge: 12.8333, DMS: 12o 49´ 60E, Höhe: 993m

Verzeichnis:
Allgemeines, Geschichte
Familiennamen, Bürgermeister, Anzahl Einwohner, Berühmte Persönlichkeiten
Ortsbestandteile
Literatur
Verschiedenes (Kirche, Kirchenbücher)
Andere Internet Seiten mit Bezug zu Seifen/Erzgebirge, Gemeindeamt

Allgemeines, Geschichte, Kriegerdenkmal

Der Bergbauort Seifen, der zwischen Gottesgab und Platten liegt und dessen Name schon zu Beziehung zum Zinnbergbau weist, ist um 1530 entstanden. Ursprünglich hieß der Ort "am großen Hengst" oder "Hengsterseifen". Die Häuser lagen weit zerstreut voneinander. Heute ist Seifen ein verlassener Ort, der seit 1955 zur Gemeinde Gottesgab gehört.
Als der Bergbau nachgelassen hatte, verdienten sich die Seifner, wie überall im oberen Erzgebirge, mit Heimarbeit (Spitzenklöppelei) ihren Lebensunterhalt. Auch in Seifen bildeten sich Musikkapellen, die in die Welt herauszögen. Die Seifner "Fatzer" waren Musiker, die ihre Ausbildung tüchtigen Seifner Musiklehrern verdanken.

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Familiennamen, Bürgermeister, Anzahl Einwohner, Berühmte Persönlichkeiten

Familiennamen:

Anzahl Einwohner:

1890: 925 Ew. davon 915 deutsch in 116 Häusern. Zu der Katastralgemende Seifen gehörten die Ortsschaften und Einschichten Försterhäuser, Goldenhöhe, Halbmeil, Irrgang, Spitzberg und Steinhöhe. Seifen selbst zählte 533 Einwohner in 70 Häusern.
1913: 1006 Ew., davon 988 deutsch
1920: 837 Ew.
1930: 851 Ew. davon 822 deutsch

Berühmte Persönlichkeiten:

Musikkapellmeister:
Josef Kraus, Hans Gregor, Albert Hahn, Wenzel Richter, Kosmas Kreißl, Josef Schnepp, Josef Lindner u.a.
Musiklehrer und Kapellmeister:
Hans Richter, Josef Reinwarth und Albin Hahn (Konzertmeister des Karlsbader Kurorchesters und späterer Hofkapellmeister in Bukarest). Der Musikdirektor Jovita Richter (geboren 19.3.1871 in Seifen) studierte am Prager Konservatorium, ab 1914 war er Musikdirektor an der Musikschule in Preßnitz. Der Komponist Ernst Kraus (geboren 26.2.1875 in Seifen) war Organist in Prag.

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Ortsbestandteile von Seifen

Ortsbestandteile von Seifen waren:
  • Seifen (Sejfy, jetzt: Rýžovna, Ort aufgelassen)
    mit Ortsbestandteilen: Dorf Seifen, mit Einschichten Irrgang, Scherberhäuser, Seifner Mühle, Steigerhaus (1890: 63 Häuser, 487 Ew.; 1913: 70 Häuser, 564 Ew.; 1939: 76 Häuser mit 460 Ew.). Pfarre, Volksschule. Postamt und nächste Eisenbahnstation Bergstadt Platten. - Bergbau auf Silber, Wismut und Uran.
    Pfarre, Volksschule im Ort, Postamt und nächste Eisenbahnstation: Bergstadt Platten. - Bergbau auf Silber, Wismut und Uran. Steinbruch.
    Die Pfarrei Seifen wurde 1786 gegründet, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks Seifen, vorher gehörte es zu Pfarrei Gottesgab.
  • Försterhäuser (jetzt: Myslivny, Ort aufgelassen)
    war eine Streusiedlung (1890: Försterhäuser mit dem Blasi, Rotte, 5 Häuser, 23 Ew.; 1913: 4 Häuser, 21 d.Ew.). Der Ort bestand aus 2 Teilen, der größere Teil (18 Häuser) gehörte zu Gottesgab.
    Myslivny (Försterhäuser) gehört seit 1961 gänzlich zu Boží Dar (Gottesgab). Postamt: Gottesgab, Volksschule im Ort, eingepfarrt nach Gottesgab.
  • Goldenhöhe, Goldene Höhe (jetzt: Zlatý Kopec)
    Ortschaft mit Einschichten: Böhmische Mühle, Beim Patsch. (1890: 29 Häuser, 258 Ew., davon 257 kath., 1 evang., 254 mit deutscher, 4 mit böhmischer Umgangssprache; 1913: 31 Häuser, 337 Ew., davon 322 mit deutscher Umgangssprache). Volksschule im Ort, Postamt: Begstadt Platten, nächste Eisenbahnstation: Rittersgrün i.S. - Bergbau auf Zinn. Eingepfarrt nach Gottesgab.
  • Halbmeil (jetzt: Rozhraní, Ort aufgelassen)
    Rotte (1890: 8 Häuser, 66 Ew., alle kath., davon 60 mit deutscher Umgangssprache; 1913: 7 Häuser, 64 d.Ew.), Volksschule - Expositur der Schule in Seifen, Postamt: Breitenbach, nächste Eisenbahnstation: Begstadt Platten und Johanngeorgenstadt; eingepfarrt nach Gottesgab.
  • Spitzberg (jetzt: Špičák)
    Einschicht (1890: 2 Häuser, 12 Ew.; 1913: 2 Häuser, 7 d.Ew.; 1930: 17 d.Ew.), aber schon 1925 gehörte Spitzberg zu Gottesgab (1930: 4 Häuser, 21 d.Ew.); seit 1961 fehlt die Ortsangabe. Postamt: Gottesgab, eingepfarrt nach Gottesgab. Der Berg Spitzberg bei Gottesgab, 1115 m hoch (Božídarský Špičák), ist nicht zu verwechseln mit Spitzberg bei Pfaffengrün, 901 m hoch (Popovská hora).
  • Steinhöhe, Steinhöh (jetzt: Kopeček, Ort aufgelassen)
    Einschicht (1890: 2 Häuser, 14 Ew.; 1913: 1 Haus, 13 d.Ew.). Volksschule in Zwittermühl, Gemeinde Breitenbach, Postamt und nächste Eisenbahnstation: Bergstadt Platten. Eingepfarrt nach Seifen.
  • Vogeldorf, Weiler mit Bergwerk Glück und Freudenzeche, wird nur 1890 angegeben, mit 7 Häusern und 65 Einwohnern. 1910 fehlt schon die Ortsangabe; zu Vogeldorf, Bezirk Neudek?

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Literatur

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Verschiedenes (Kirche, Kirchenbücher)

In Seifen bestand eine Pfarei seit 1786. Die Kirchenbücher befinden sich im Staatlichen Bezirksarchiv Pilsen, siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrsprengels Seifen, mit Pfarrorten Seifen und Steinhöhe. Vor 1876 war Seifen nach Gottesgab eingepfarrt; siehe Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrsprengels Gottesgab (ab 1737).


Andere Internet Seiten mit Bezug zu Seifen, Erzgebirge,...


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